Bei Josef und Olga Beck

 

Am 22.03.2018 waren wir, meine Frau und ich, bei Josef und Olga eingeladen. Helga und ich sind zu Fuß zu Josef und Olga gegangen. Wir haben dort einen schönen Nachmittag verbracht. Nach einiger Zeit merkte ich, dass Josef unruhig wurde, ihm fehlte das Nikotin, er musste rauchen. Als er zum Rauchen nach draußen ging, sagte er mir, dass ich mitgehen soll, er möchte mir seine neue Ideen, die er im Keller verwirklicht hatte, zeigen. Ja, ich wusste, dass er Schwierigkeiten hatte, die schweren Honigzargen über die Treppen in den Keller zu transportieren. Er wollte nach unten an der Treppe entlang und an der Hauswand einen Aufzug bauen. Wir beide gingen in den Keller. Er hat nach monatelangen Überlegungen und verschiedenen Varianten dann Skizzen angefertigt und eine endgültige Stelle für den Aufzug gefunden. Den Aufzug hat er von oben senkrecht nach unten auf das Podest gebaut. Das Gelände, wo der Aufzug anfängt, wurde abgesägt und dort ein Tor mit Scharnieren gebaut. Er hat zuerst das Material geholt, die Schienen zusammengeschweißt und in Oelde galvanisch verzinken lassen. Danach hat er einen Motor mit 100 kg Hebekraft und dafür bestimmte Bedienungsteile gekauft. Mit Hilfe seines Schwagers wurde der Aufzug an dieser Stelle montiert. Dann wurde festgestellt, dass er für die Bedienung jedes Mal nach unten gehen muss. Der Schwager hat eine neue Idee gehabt. Er baute ihm eine Fernbedienung. Danach braucht Josef nicht mehr nach unten zu gehen, er trägt die Fernbedienung bei sich und von überall kann er den Aufzug bedienen.
Danach zeigte er mir seine Unterböden, die er für die Ableger gebaut hat. Er hat die Böden mit Drahtgitter und in der Mitte mit einem abnehmbaren Schild versehen. Zwei Ableger nebeneinander und mehrere übereinander können aufgestellt werden. Nachdem die Ableger stark geworden sind, werden sie getrennt. Aber wenn sie nicht stark genug sind, wird die Trennwand herausgenommen und die beiden Ableger werden vereint. Eine Super Idee, die nicht neu ist, aber von ihm verfeinert wurde.
Anschließend zeigte er mir die neue Entdeckelungs-Maschine, die in der Ukraine hergestellt wurde. Diese Maschine hat zwei Messer, die die Form einer Pyramide haben, oben spitz und unten so breit wie die Wabe. Bei der Honigwabe wird erst eine Seite entdeckelt und ohne die Wabe zu drehen, an dem gegenüber stehenden Messer entdeckelt. Um diesen Entdeckelungsvorgang zu erleichtern, werden beide Messer mit 12 Volt Strom erhitzt.
Der entdeckelte Wachs fällt nach unten auf den Maschendraht, und der Honig fließt durch den Maschendraht nach unten in die Wanne.
Die entdeckelte Wabe wird an die seitlich angebrachte Halterung gehängt. Der Honig aus der Wabe fließt in die unten stehende Wanne.
Die entdeckelten Waben werden in das neben stehende Schleudergerät eingesetzt.

Das vollautomatisch gesteuerte Schleudergerät ist eine selbstgebaute und elektronisch gesteuerte Vierwaben-Selbstwendeschleuder. Das Schleudergerät ist mit einem Schlauch an der Pumpe und von der Pumpe an den Behälter, wo der Honig gerührt wird, angeschlossen. Josef Beck hat die Geräte so gestaltet, dass er auch, wenn er älter ist, ohne Schwierigkeiten arbeiten kann. Der Honig wird nach dem Schleudern durch die Pumpe in das Rührgerät transportiert.

Arbeitsablauf: Alle Zargen mit Honigwaben, die von den Bienenständen zum Schleudern gebracht wurden, werden neben das Gelände abgelegt.

Fünf Zargen mit den Honigwaben werden in den Aufzug gestellt und in den Keller gefahren. Die Honigwaben werden einzeln über die Entdeckelungswanne eingesetzt. Danach werden sie einzeln in die dafür bestimmte Entdeckelungsmaschine gesteckt und nach unten an das Messer geschoben. Durch das Messer, welches auf 60Grad erwärmt ist, wird die Wabe entdeckelt. Die auf einer Seite entdeckelte Wabe wird auf das Messer der Gegenseite geschoben, und die andere Seite der Wabe wird entdeckelt und auf die neben stehende Wanne gelegt. Die entdeckelten Waben werden in die Vierwabenschleuder gelegt und das Gerät eingeschaltet. Das Gerät arbeitet vollautomatisch, erst langsam und danach schneller bis zu einer bestimmten Zeit. Danach dreht sich die Schleuder in die andere Richtung, wobei die Waben sich zur anderen Seite legen. Nach einer bestimmten Zeit schaltet sich die Maschine automatisch aus. Der geschleuderte Honig fließt durch das Sieb in den Hobbock. Ist der Hobbock voll, fließt der Honig in einen dafür bestimmten Behälter, der an der Pumpe angeschlossen ist. Nachdem der Behälter voll ist, wird die Pumpe eingeschaltet und der Honig in den Rührbehälter eingepumpt, bis der Behälter voll ist. Danach wird die Rührmaschine eingeschaltet. Sie läuft und schaltet sich tagelang vollautomatisch ein und aus, bis der Honig anfängt zu kandieren. Danach wird der Honig in den Hobbock eingefüllt und anschließend in den Abfüllbehälter. Danach wird der Honig in die Gläser abgefüllt.
Die Zargen mit den leeren Honigwaben werden auf die Platte des Aufzugs gesetzt und hochgefahren.